Der Wetterfrosch stand zu Pfingsten ganz oben auf der Leiter, als die Borner das 125. Bestehen ihres Tonnenbundes feierten. Am Freitag Abend nahm das Fest seinen Lauf und auch die Tonnenbrüder und -schwestern "liefen" - zu Fuß. Denn 18 Uhr begann der Umzug der Borner Tonnenbrüder und -schwestern in Begleitung der Original Vorpommerschen Blaskapelle von der Vereinsgaststätte "Rieming" entlang der Chausseestraße. Der Weg führte sie zu den Würdenträgern, dem derzeitigen Tonnenkönig Christian Weller ("Wuschel") und dem Stäbenkönig Christian Kruse, bei denen eingekehrt wurde.
Anschließend machten sich alle, wieder in Reih und Glied, auf den Weg
zum Festzelt auf der Erlebniswiese, in dem die Jubiläumsveranstaltung
stattfand. Eine große "Torte" aus Tonnen mit den Namen der Tonnen- und
Stäbenkönige der einzelnen Jahre seit der Gründung des Tonnenbundes
schmückte das Innere.
Dieser Abend war geladenen Gästen vorbehalten. Eröffnet
wurde das Fest mit dem traditionellen Königstanz der Würdenträger und
deren Partnerinnen. Danach hielt der Vorsitzende des Borner
Tonnenbundes, Holger Becker, die Festrede.
Der Bürgermeister, Gerd Scharmberg, stiftete einen Pokal aus Keramik
mit der Aufschrift "125 Jahre Borner Tonnenbund". Auch erhielt der
Tonnenbund eine neue Fahne, entworfen von Eckhard Mau, gestiftet von der
Borner Jagdgesellschaft.
Herzliche Gratulationen kamen von den Tonnenbünden aus den umliegenden Orten, Dierhagen, Wustrow, Ahrenshoop, Wieck, Prerow und Klockenhagen. Das Jubiläum wurde zum Anlass genutzt, um längjährige Tonnenbrüder zu ehren. So wurden geehrt:
Nach dem Festakt begann der obligatorische Reiterball, bei dem Jeder herzlich willkommen war - gemeinsam wurde bis tief in die Nacht hinein getanzt und gefeiert.
Am darauffolgenden Tag eröffnete Holger Becker die Jubiläumsausstellung zur Geschichte des Borner Tonnenbundes im "Borner Hof". Aus vergangenen Jahrzehnten wurden Bilder, Fotoalben, Plakate, Zeitungsausschnitte, Orden, Tonnenknüppel, Reitutensilien und andere kleine Tonnenbundschätze liebevoll zusammengetragen. Auch der ein oder andere Borner konnte die Sammlung ergänzen. Die Ausstellung ist das ganze Jahr dienstags und donnerstags von 15-17 Uhr geöffnet.
Gegen 20 Uhr spielte im Festzelt auf der Erlebniswiese die Rostocker Rockband "Five Men" Rockmusik aus den 70er Jahren.
Am Sonntag gegen 12:30 Uhr begann der Historische Festumzug durch das Dorf, mit 47 Reitern und 16 Wagen der Tonnenbünde der Region. Die Borner standen vor ihren geschmückten Anwesen und winkten ihnen zu. Auch viele Gäste wollten das Geschehen nicht verpassen. Stolz wurde die neue Fahne von dem langjährigen Tonnenbruder Manfred Seidler reitend mitgeführt. Am Hause Saatmann wurden die präparierten Tonnen für das Tonnenabschlagen abgeholt.
Zu einem erneuten Stillstand des Festzuges kam es vor dem Haus des schwerkranken Tonnenbruders Ernst Michaelis. Es war ein ergreifender Augenblick und ein Augenblick des Innehaltens als er den Tonnenbrüdern und -schwestern, nachdem Holger Becker eine Ansprache hielt, über Lautsprecher antwortete und sich von Herzen wünschte, dass diese Tradition erhalten bliebe.
Anschließend zog der Festzug weiter auf die Festwiese, wo das Jubiläumstonnenabschlagen stattfand. Jubiläumstonnenkönig 2014 wurde Hauptmann Jens Seidler. In den 26 Jahren seiner Mitgliedschaft im Tonnenbund ist dies seine erste Borner Königswürde. Zuvor wurde der 26-jährige Philipp Schubert Jubiläumsstäbenkönig.
Beim Kindertonnenabschlagen wurde Max Seidler Tonnenkönig und Alexander Mau Stäbenkönig. Bei den großen Kindern holte sich Tim Kollmorgen aus Wustrow die Tonnenkönigswürde.
Im Anschluss an das Tonnenabschlagen begann der traditionelle Tonnenball. Ein erlebnisreicher Tag ging nicht nur für die Borner, sondern auch für seine Gäste zu ende.
Mit dem Frühshoppen am Montag auf der Festwiese, begleitet von der Kaiserlich-Königlichen Regimentskapelle, klang das Fest aus.