Beitrag: Brigitte Hildisch, Rövershagen
Entschließt man sich zu einer Fahrradtour oder einer Wanderung durch die Sundische Wiese, trifft man unweigerlich auf ein schlichtes, weiß gestrichenes Gebäude. Äußerlich weist es sich durch seine Konturen als ein typisches Bauwerk aus DDR-Zeiten aus, das vor der Wende als Wache militärisch genutzt wurde. Es stand am Eingang zu einem großen Schießplatz. Innerlich allerdings ist es im Jahre 2004 umfangreich umgebaut worden. Die Räume sind hell und freundlich.
In diesem Gebäude befindet sich eine Ausstellung über die Gegenwart und Vergangenheit der Sundischen Wiese. Ausgestattet mit dieser Information, fragt man sich: Kann Geschichte, die durch militärische Aktivitäten geprägt wurde, mit der Gegenwart, die auf Naturschutz ausgerichtet ist, in so kleinen Räumen überhaupt anschaulich dargestellt werden? Die Antwort lautet: Es ist möglich. Die Anordnung der Exponate ist gut durchdacht. Und ganz bestimmt wird der Besucher später während seines Aufenthaltes in diesem Teil des Nationalparks die Lebensräume mit besonderen Augen betrachten.
Vielleicht lassen Sie sich auch einfach von "Akka" und "Nils", den wohl
populärsten Vögeln des Nationalparks, in die Informationseinrichtung
locken. Obwohl die beiden nur Nachbildungen von einer Graugans bzw.
einem Kranich sind, scheint es, als ob sie dem Besucher fröhlich
entgegenflögen und ihn willkommen hießen. Über Nils erfährt man, dass es
ihn wirklich gab. Eine Schautafel berichtet gar Kurioses über diesen
Vogel.
Die Kranichrast an sich hat einen großen Stellenwert in dieser
Ausstellung. Das hat auch damit zu tun, dass wir uns hier direkt am
Eingang der Schutzzone I des Nationalparks befinden. Was ist eigentlich
die Schutzzone I? Wie wirken sich die Sandabtragungen und -anlandungen,
die größten des Ostseeraumes, auf den Dünenschutz aus? Und welchen
Einfluss hat die Küstendynamik auf die Vogelwelt? Auf diese und auf
viele Fragen mehr werden Interessierte anhand der Schautafeln eine
umfassende Antwort erhalten; ebenso, wie von den engagierten
Mitarbeitern des Nationalparkamtes.
Es sind nicht nur die imposanten Kraniche, die Aufmerksamkeit verdienen. Viel Wissenswertes ist zum Beispiel auch über Graugänse oder Singschwäne zu erfahren. Benutzen Sie einfach den Computer, um Fakten zu Themen wie Vogelzug oder Brutplätze im Boddenrevier zu sammeln. Oder drücken Sie einfach auf das Stichwort "Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft" und verschaffen Sie sich einen Überblick über das Schutzgebiet "Ostzingst".
Auf keinen Fall sollte man sich die vielfältigen Informationen über den Lebensraum "Sundische Wiese" entgehen lassen.
Wer Wissen hat, wird viel wachsamer in die Natur blicken und
sich nachhaltiger an den Urlaub erinnern. Und - der Eintritt ist frei!
Nationalparkausstellung Sundische Wiese
Landstraße 33
18347 Ostseeheilbad Zingst
April - September
täglich 10.00 - 17.00 Uhr
Oktober - März
täglich 10.00 - 16.00 Uhr
Anfahrt
Die Ausstellung Sundische Wiese befindet sich auf dem Zingst, ca. 6km außerhalb des Ortes und ist per Fahrrad oder zu Fuß über den Seedeich, dann durch Osterwald zu erreichen.
Mit dem Auto fahren Sie durch den Ort Zingst RichtungSundische Wiese. Ein gebührenpflichtiger Parkplatz mit ca. 135 Stellplätzen befindet sich direkt am Zugang zum Nationalpark, wo sich auch die Ausstellung befindet.
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