Region: Ostsee → Mecklenburg-Vorpommern → Fischland-Darß-Zingst
Text: Guido Keil, Ostseebad Dierhagen OT Dändorf
Karte: Dorfstraße Dändorf - Teil der historischen Salzstraße
Schon im 16. Jahrhundert gab es eine Wegestraße auf See und Land, von
der Recknitz kommend bis zum Dändorfer Hafen, von dort weiter bis zum
Strand von Neuhaus und über die Ostsee, zu den Bestimmungsorten.
Waren es in den ersten Jahrhunderten meist noch Fisch und
Getreide, wurde auf diesem Wege später auch Salz aus dem heutigen Bad
Sülze transportiert. So gibt es aus dem Jahre 1820 einen Schriftverkehr
zwischen der Sülzer Saline und dem Rat der Stadt Ribnitz betreffend
Abgaben für die Boote, welche Salz nach Dändorf beförderten und die
Passbrücke zwischen Ribnitz (Mecklenburg-Schwerin) und Damgarten
(Pommern) passierten.
Anlass zur Nutzung dieses doch recht aufwendigen
Transportweges war eine Anordnung der damaligen Landesherren, dass die
Dominaluntertanen, unter anderem in Wismar und Schwerin, ihren
Salzbedarf von der Saline in (Bad) Sülze zu beziehen hätten.
Das Salz aus Sülze wurde mittels Lastkähnen auf der Recknitz und dem Bodden nach Dändorf transportiert. Hier wurde es dann auf Gespanne verladen und von den Bauern an die Ostseeküste im Bereich von Neuhaus, zum heute noch bekannten "Soaltlock" (Salzloch), gefahren. Dort wurde es mithilfe von Reusenbooten auf Yachten verfrachtet, welche nach Wismar segelten.
Allerdings waren die Wegeverhältnisse in Dändorf entsprechend dem vieler Dörfer zu der damaligen Zeit sehr schlecht. Vor allem nach Regenfällen waren die Straßen so verschlammt, dass man nicht einmal mit Stiefeln vorankam. Oft blieben sogar die Pferde im Schlamm stecken. Um eine ständige und sichere Passierbarkeit der Straße für die auf dem Seeweg ankommenden Transporte zu gewährleisten, stand das Erfordernis einer dauerhaften Befestigung. Vermutlich in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde, ausgehend vom Dändorfer Hafen, die Straße bis zum damaligen Dorfanfang gepflastert. Überlieferungen zufolge sollen dazu Steine verwandt sein, welche bereits als Wegebefestigung an anderer Stelle gedient hatten.
Diese denkmalgeschützte, historische Straße ist noch heute vorhanden. Sie verleiht dem Ort einen eigenen unverwechselbaren Charakter, den es auch für kommende Generationen zu bewahren gilt.