Beitrag: Marie-Luise Eggert, Zingst
Mit dem Ende der Großsegelschifffahrt - Mitte des 19. Jahrhunderts - suchten die Bewohner der Region Fischland-Darß-Zingst nach neuen Erwerbsquellen. Viele Kapitäne verließen ihre Heimat und verdingten sich in den großen Hafenstädten an Nord-und Ostsee.
Ein feiner Sandstrand erstreckt sich auf etwa 18 km Länge. Viel muss in dieser flachen und ebenen Küstenlandschaft zu ihrem Schutz getan werden, damit der zerstörerischen Kraft von Wind und Wasser Einhalt geboten wird. Ein ausgeklügeltes Deichsystem bewahrt Zingst vor Sturmflutschäden.
und für die Zingster ergab sich außer einer kleinen Landwirtschaft, die sie für den Eigenbedarf betrieben, ein neuer Nebenverdienst durch den Fremdenverkehr.
Beide waren streng voneinander getrennt. Die Badevorschriften besagten, dass den Herren das Betreten des Damenbades während der Badezeit streng verboten war. Das Baden für Damen und Herren war nur in vollständig undurchsichtigen Badeanzügen gestattet, die zudem den Körper von den Schultern bis zu den Knien bedecken mussten.
Hier gab es einzelne Kabinen mit Badewannen. Dort konnte jeder Gast ein
Wannenbad mit warmen Seewasser genießen. Nicht nur Urlauber, auch
Einheimische nutzten dieses "Badehaus". In den Haushalten gab es noch
keinen Wasseranschluss, geschweige denn eine Badewanne. So badeten die
Familien zum Wochenende im Warmbad. Zum Waschen nahm man Kernseife,
übliche Seife würde in Verbindung mit dem Seewasser nicht schäumen.
Da
die Badegäste immer zahlreicher kamen, baute man am Strand eine
Strandhalle. Dort konnten die Gäste essen, trinken aber auch Musik hören
und tanzen.
und wenn man Zingster oder langjährige Gäste erzählen hört, hängen an
diesem Haus und seinen Veranstaltungen viele schöne Erinnerungen.
Nach Abriss und Neubau wurde dieses Haus eingeweiht und
erstrahlte in neuem Glanz. Es erhielt den Namen "Haus des Gastes". Hier
findet der Gast an einem Informationsstand auf all seine Fragen Antwort
und wertvolle Hinweise über das Geschehen in der Region.
Die gesunde Seeluft, der lange weiße Strand, die gute Badewasserqualität, die ausgedehnten Radwanderwege, das Kurmittelzentrum mit seinen Seewasserkurbehandlungen, die zahlreichen Hotels, die Wellnessbehandlungen anbieten, das Experimentarium, dass für Jung und Alt viel Wissenswertes vermittelt, die zahlreichen Kulturveranstaltungen und Fotoausstellungen für Ohr und Auge und nicht zuletzt die wunderschöne Natur, die man auf geführten Wanderwegen im Nationalpark genießen kann, rechtfertigen diesen Titel und bieten für jeden Gast Freude und Erholung.