Beitrag: Dr. Hartmut Schmied, Rostock
Störtebeker hat vor über 600 Jahren zeitweise auf der Hertesburg (auch Hirschburg) gelebt. Der Weg dorthin führt von Prerow in Richtung Zingst die Straße entlang. Im Norden liegt die Ostsee, im Süden kommen dann Parkplätze rechterhand. Der Fußmarsch zur ausgeschilderten "Herberge an der Hertesburg" mit dahinter liegender "Burg" über einige Hundert Meter verläuft in südliche Richtung bis fast an den Prerowstrom. Von der einstigen Burg sind nur noch der ringförmige Wall und sowie der Graben zu sehen, aber das Umfeld und die Wasserläufe bieten die Möglichkeit, sich in die Zeit des legendären Seeräubers Klaus Störtebeker zurückversetzen.
Der im Jahre 1401 in Hamburg hingerichtete Volksheld soll hier seine Burg gehabt haben. Zuvor nutzten diese Festung die Fürsten von Rügen bis im Frieden von Stralsund 1354 sich die Pommern verpflichteten, keine Festungen mehr auf dem Darß zu errichten. So wurde die von einem herzoglichen Vogt verwaltete Burg im 15. Jahrhundert ein Schlupfwinkel der Seeräuber. Bereits 1464 wurden laut Stralsunder Chroniken Seeräuber der Hertesburg geköpft.
Damals war der Darß noch keine Halbinsel sondern eine sehr
zerklüftete Inselkette mit vielen Einfahrten. Hier liefen Schiffe Gefahr
zu stranden. Um dem zu erwartenden Strandgut nachzuhelfen, haben die
Mannen um Störtebeker den Kühen nachts Laternen an die Schwänze gebunden
und sie am Ostseestrand hin- und hergejagt. Auf diese Lichtsignale
nahmen die Seeleute Kurs und wurden dann zur Beute. Eine schatzhütende
Jungfrau soll noch heute unter der einstigen Burg leben und das Gold der
Seeräuber bewachen. Nur zur Johannisnacht (24. Juni) kann sie als
wäschetragende Frau erkannt und dann durch einen freundlichen Gruß eines
unverheirateten Mannes erlöst werden. Als Dankeschön erhält dieser
seinen Schatz.
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