Region: Ostsee → Mecklenburg-Vorpommern → im Urlaub auf Fischland-Darß-Zingst
Die Halbinsel Fischland-Darß-Zingst ist im Norden Deutschlands zu finden, genauer gesagt im Bundesland Mecklenburg-Vorpommern, westlich der Insel Rügen.
Beliebte Ostseebäder sind Dierhagen, Wustrow, Ahrenshoop, Prerow, Zingst – sie liegen sowohl an der Ostsee als auch am Bodden. Die idyllischen Orte Wieck a. Darß und Born a. Darß dagegen – sie erstrecken sich nur boddenseitig.
Geschichtlich betrachtet, ist die Kontur der Halbinsel das Ergebnis der letzten Eiszeit. Die kaltzeitlichen Inselkerne
Fischland, Darß und Zingst formten sich im Laufe der Zeit durch
Abtragung und Anlandung von Sand zur heutigen Halbinsel. Letzte offene
Stellen allerdings wurden durch Menschenhand miteinander verbunden. So
legte man nach der Sturmflut von 1872 fest, den Prerow-Strom seeseitig
zu schließen. Da die Einmündung eh schon stark versandet war, wurde die
Errichtung eines Dammes somit zu einer passablen Lösung. In den
folgenden Jahren baute man den Damm noch weiter nach Osten aus. Die
zerstörerische Kraft der Urgewalten war gewissermaßen eingedämmt und
heutige Form der Halbinsel hatte Bestand.
Einheimische unterteilen ihre Halbinsel noch heute in:
Das Ostseebad Dierhagen liegt noch vor dem Fischland. Es wird deshalb gern als das Tor zum Fischland bezeichnet.
Die Landschaft der drei ursprünglichen Inselkerne weist sehr unterschiedliche Vegetationen auf. Da ist zuerst das Fischland, ein fast unbewaldeter Landstrich. Mit Ahrenshoop beginnt der flache Vordarß, das Bindeglied zum zweiten Inselkern – dem Darß. Seine landschaftliche Schönheit ist von Dünen-, Moor- und Wiesengebieten geprägt. Der sich anschließende Darßwald besteht neben einem Waldgebiet auch aus Dünen-, Sumpf- und Heidelandschaften, ein Teil des Nationalparks „Vorpommersche-Boddenlandschaft“.
Nach dem Überqueren des Prerowstroms, östlich des Ortes Prerow, eröffnet sich der Zingst. Dieser dritte Inselkern besteht zu großen Teilen aus Waldgebieten. Die daran angrenzende Sundische Wiese umfasst auf eigene Weise wiederum typische Vegetationsformen der Halbinsel. Sie alle machen den landschaftlichen Reiz dieser Region aus.
Die Landesgrenze zwischen Mecklenburg und (Vor)-Pommern verlief einst durch das heutige Ostseebad Ahrenshoop. Diese Grenze erkennt man an seiner Markierung mit Eichenholzpfählen. Der Straßenname „Grenzweg“ erinnert an die einstige Teilung. Der größere Teil der Halbinsel Fischland-Darß-Zingst gehörte zu Pommern, eine Fläche, welche sich von Ahrenshoop bis zum Zingst erstreckte.
Der Name Darß bietet mehrere Lösungen zur Frage nach seiner sprachlichen Herkunft. So sagte man einst „von dem Lande Barth und der Halbinsel darzu“ und leitete Darßu von dieser sprachlichen Wendung ab. Aus der geographischen Lage der Halbinsel Fischland-Darß-Zingst, nämlich dem Festland quer vorgelagert, ergab sich ein sprachlicher Bezug zu dem alten Wort „dwars“, niederdeutsch für quer. Favorisiert bei der Herleitung des Namens für die Halbinsel wird eine Rückführung auf das altslawische Wort"draci", das den Dornstrauch bezeichnet. So wäre eine entsprechende Übersetzung von „draci“ - das Dornenland.
Zingst auf „von Wasser umzingelt“ abzuleiten, ist sicherlich zu einfach gedacht. Wahrscheinlich hängt der Flurname mit „seno“ dem Begriff für Heu oder besser Heuort zusammen, angesichts vieler Wiesen nicht verwunderlich.
Das Fischland gibt wegen seiner Fischerdörfer kaum Rätsel hinsichtlich seiner Bezeichnung auf.
Die Darßer glaubten übrigens von gestrandeten englischen Seeleuten des 14. Jahrhunderts abzustammen. Viele führen tatsächlich englische Namen wie Wallis, Newmann oder Kräft.
Das westliche Fischland sowie der Altdarß, wie schon erwähnt, sind
bei den vorherrschenden West- bzw. Nordwestwinden einem stetigen Abbruch
durch Wind, Regen, Frost und Meereswellen ausgesetzt, vor allem bei
Sturmfluten. Starke Strömungen transportieren das abbrechende Material
nordwärts und schwemmen es an der Nordküste der Halbinsel wieder an.
Zahlreiche Küstenschutzmaßnahmen werden getroffen. Beispiele dafür sind Buhnen, Wellenbrecher, Sanddünen mit Bepflanzung, Küstenschutzwälder, Dämme oder Deiche.
Fischland-Darß-Zingst ist zu jeder Jahreszeit ein gefragtes Urlaubsziel
für Naturliebhaber, Familien, Kunstinteressierte, Sportler und
Erholungssuchende. Komfortable Ferienhäuser, Ferienwohnungen und Appartements machen jeden Aufenthalt in dieser Region zu einem nachhaltigen Erlebnis.
Ein gut ausgebautes Rad- und Wanderwegenetz lädt zu Erkundungstouren
ein. Begehrte Ziele dabei sind der urwüchsige Darßwald im Nationalpark „Vorpommersche Boddenlandschaft“, der wilde Weststrand sowie Fahrten
entlang des Boddens.
Urlauber schätzen auf dem Fischland, dem Darß sowie Zingst die Kilometer langen, feinsandigen Strände. In unserem Strandabschnitt-Finder werden die Strandbereiche beschrieben und auf einer Karte angezeigt.
Ein Naturschauspiel besonderer Art sind die Kranichzüge im Frühjahr und im Herbst. Entlang der Boddenküste wurden zahlreiche Kranichbeobachtungspunkte eingerichtet.
Museen, als auch Heimatstuben berichten über das Leben in den ehemaligen Seefahrer- und Fischerdörfern. In manchen Orten sind noch heute altehrwürdige Kapitänshäuser zu entdecken. Oft erblickt man bei einem Rundgang liebevoll gestaltete Haustüren, bekannt als Darßer Haustüren. Über die maritime Geschichte dieser Orte geben auf individuelle Art auch die zahlreichen Kirchen der Halbinsel Auskunft.
Wenn es um die Güte des Badewassers
geht, findet man Mecklenburg-Vorpommern an der Spitze aller
Bundesländer. Feinsandige, breite Sandstrände laden zum Baden ein. Das nur langsam tiefer werdende Wasser ist ideal für kleine Kinder. Extra ausgewiesene Strandabschnitte gibt es für Anhänger der Freikörperkultur, Sportbegeisterte sowie Hundefreunde.
Beliebte Strandfunde sind Muscheln, Steine oder Fossilien. Ebenso lassen sich viele Tiere und Pflanzen bei einem Spaziergang am Strand entdecken. Aber vielleicht finden Sie auch einen Glücksbringer – einen unserer „Kleinen Findlinge“.
Vielerorts findet alljährlich das „Tonnenabschlagen“
statt – ein uralter Brauch. Dabei handelt es sich um einen Wettstreit,
welcher meist zu Pferde ausgetragen wird. Einem hängenden Holzfass
werden im Vorbeireiten zunächst der Boden, dann die Stäben usw. mit
einem Knüppel, als einziges Hilfsmittel, abgeschlagen. Das alles, um den
König zu ermitteln.
Auch das Eissegeln
hat eine lange Tradition auf dem Darß. Allerdings nicht jedes Jahr
friert der Bodden zu. Lässt die Eisdicke aber eine Befahrbarkeit des
Gewässers zu, dann sind die Eissegler unterwegs.
Sicherlich nicht ganz so alt sind die Regatten.
Auch sie erfreuen sich ständig wachsender Beliebtheit. Es ist ein
optischer Genuss, traditionelle Segelboote in voller Takelage zu
erleben. Wer Gefallen an Segelbooten in Miniaturausgabe findet, kann
hier dem Geheimnis auf die Spur kommen – wie das Schiff in die Buddel kommt.